Geld anlegen ist für viele Menschen ein Tabuthema, da es ihnen zu kompliziert erscheint. Zu vielfältig sind die Anlageformen, die uns vorgeschlagen werden, wenn wir im Internet nach Ratschlägen zum Thema „Geld anlegen“ suchen. Die Entscheidung ist dann viel zu oft, nichts zu tun oder sich auf einen vermeintlichen Profi der Bank zu verlassen. Beinahe 33 % der Deutschen sparen nicht. Ein Grund dafür liegt im mangelnden Finanzwissen und im fehlenden Bewusstsein für das Sparen. Das möchte ich gerne ändern.
Mittlerweile spart mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland etwa 50-200 Euro im Monat. Etwa 5 % schaffen es außerdem, über 400 Euro und bis zu 1.000 Euro im Monat zu sparen. Wird das Geld auch sinnvoll angelegt? Egal, ob Du 50 oder 500 Euro im Monat sparst, früher oder später wirst Du die passende Geldanlage suchen, um dein Geld zu investieren.
Dieser Beitrag hilft dir, deine Optionen zu erkunden und die Grundlagen der Geldanlage zu erlernen.Hier findest Du alle Informationen, die Du dazu benötigst.
Inhaltsverzeichnis
Die Voraussetzungen der Geldanlage
Investition ist der Prozess, Geld in etwas zu investieren, das dir Geld zurückgibt. Doch alles zu seiner Zeit, denn vorher musst Du prüfen, ob Du denn überhaupt bereits in der Lage bist, Geld zu investieren. Investieren ist nichts, was Du auf die leichte Schulter nehmen solltest. Du benötigst einen Plan, um erfolgreich zu sein.
Bestandsaufnahme Deiner Finanzen
Für den Erfolg in den Finanzthemen ist es wichtig, den aktuellen Stand zu kennen – die Analyse der IST-Situation. Du benötigst einen klaren Überblick über die Finanzen. Dazu erstellst Du eine Übersicht deiner regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben, der Ersparnisse und der aktuellen Schuldenstände. Plane auch Ausgaben ein, die jährlich oder unregelmäßig anfallen können, wie zum Beispiel notwendige Ersatzanschaffungen und rechne einen Monatsdurchschnitt aus. Hierzu zählen beispielsweise: Versicherungen, Urlaube, Werkstattbesuche, Waschmaschine, Kühlschrank.
Die Bestandsaufnahme der Finanzen ist keine einmalige Sache. Du musst dies regelmäßig aktualisieren und sicherstellen, dass es die aktuelle Situation widerspiegelt. Dadurch wirst Du in die Lage versetzt, das Geld für solche Ausgaben monatlich auf die Seite zu legen und keine bösen Überraschungen zu erleben, die Konsumkredite notwendig machen. Durch diese Bestandsaufnahme wird nicht nur offensichtlich, wo es Einsparpotential gibt, wo Gefahren lauern, sondern auch wieviel Geld Du monatlich für Investitionen oder den Schuldendienst übrig hast.
Der Abbau von Schulden
Bei diesem Thema musst Du unterschieden zwischen guten und schlechten Schulden. Fragst Du dich nun, was “gute Schulden” sind? “Gute Schulden” entstehen durch fremdfinanzierte Investitionen, die regelmäßige Einnahmen generieren, beispielsweise Mieteinnahmen aus vermieteten Immobilien. In der Regel trägt die Investition die Schuldenlast ab und der Cashflow ist positiv.
“Schlechte” Schulden” sind Konsumschulden, denen kein Gegenwert entgegensteht, da diese wie ein Automobil ständig an Wert verlieren. Konsumschulden solltest Du vermeiden und vorhandene möglichst schnell tilgen, um Schuldzinsen einzusparen. Prüfe gegebenenfalls deine Möglichkeiten, dein Einkommen zu erhöhen.
Schuldenabbau ist ein sehr wichtiges Ziel und steht vor dem Anlegen von Geld.
Für künftige Kredite gibt es eine vereinfachte Faustregel:
- Sorgt die geplante Anschaffung für einen positiven Cashflow und bringt Dir langfristig Einnahmen, dann kann ein Kredit Sinn machen. Die Fremdfinanzierung erhöht die Eigenkapitalrendite.
- Fließt durch diese Anschaffung aber langfristig Geld von dir weg, hat also einen negativen Cashflow, dann ist von einem Kredit abzuraten. Überdenke solche Anschaffungen und kaufe, wenn Du sie wirklich benötigst aus vorhandenen Mitteln oder spare diese erst an
Die eiserne Reserve - Notgroschen
Es ist wichtig, ein finanzielles Polster aufzubauen, auf das Du bei Notfällen leicht zugreifen kannst. Ab und an geschehen Dinge, die wir nicht auf dem Plan haben. Solche Events sollten dich nicht komplett aus der Bahn werfen und Kredite notwendig machen. Je nach Situation, halte ich es für klug, circa 3-6 Monatsausgaben als Reserve anzulegen, in der Hoffnung, dieses Liquiditätspolster nicht zu benötigen.
Baue Wissen auf und investiere dann
Die Schulden sind getilgt, der Notgroschen aufgebaut, nun beginnt der spannende Teil. Theoretisch kannst Du den nun monatlich freien Betrag in die Anlageform deiner Wahl investieren. Ich rate aber eindringlich davon ab, in Dinge zu investieren, die Du nicht verstehst. Wenn dich ein Themengebiet, eine Anlageform interessiert, dann beschäftige dich eingehender damit und prüfe, ob Du dich dafür wirklich begeistern kannst und ob Du die Anlageform verstehst. Du findest in den Empfehlungen und den gratis Büchern spannende Lektüre, wenn dort nichts für dein Thema enthalten ist, dann probiere es hier*.
Bevor wir uns mit den konkreten Optionen des Investierens befassen, ist es nötig, die grundlegenden Konzepte zu kennen und zu verstehen. Auch wenn Du manche dieser Grundprinzipien bereits kennst, schadet es nicht, sie hier nochmals aufzufrischen.
Das magische Dreieck der Geldanlage
Die drei wichtigsten Faktoren, die bei der Geldanlage eine Rolle spielen, sind im magischen Dreieck zusammengefasst: Rendite, Sicherheit und Liquidität. Diese drei Faktoren sind untrennbar miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Beispielsweise geht eine größere Rendite in der Regel mit geringerer Sicherheit (Aktien) und eine höhere Liquidität mit einer geringeren Rendite (Tagesgeld) einher.
An der ersten Stelle der Auswahl der für dich passenden Anlageform steht nun die Frage: “Welches dieser drei Ziele ist für dich mehr oder weniger wichtig?”
Die Streuung des Gesamtvermögens
Die Streuung des Kapitals ist eine Strategie, mit der das Investitionsrisiko verringert wird, indem es auf verschiedene Anlageformen, Sektoren, Regionen und Unternehmen verteilt wird. Die Diversifikation der Geldanlage verringert das Risiko, dass ein Anleger sein gesamtes Geld bei einer Investition verliert. Dies kann durch Investitionen in verschiedene Arten von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Immobilien erfolgen.
Die Diversifizierung des Kapitals trägt zudem dazu bei, die Volatilität im Portfolio eines Anlegers zu verringern und bietet einen gewissen Schutz vor Abschwüngen in bestimmten Branchen oder Märkten. Es ist daher sinnvoll einen Teil des Kapitals mit hoher Sicherheit und Liquidität (siehe auch Notgroschen) zu halten und mit einem anderen Teil die Rendite zu maximieren. Es kann demnach auch nach den 3 Faktoren des magischen Dreiecks gestreut werden.
Anlagehorizont beim Geld anlegen
Der Anlagehorizont ist ein wichtiger Aspekt, der bei der Entwicklung einer individuellen Anlagestrategie berücksichtigt werden muss. Nicht nur, dass verlorene Zeit nicht mehr aufgeholt werden kann, hängen auch die Anlageklassen maßgeblich mit der Dauer zusammen. Manche Anlageklassen unterliegen kurzfristig deutlichen Wertschwankungen. Je länger eine Aktie gehalten wird, desto näher liegt ihre Rendite am langfristigen Mittel. Daher gilt: Je länger der Zeitraum ist, desto volatiler darf eine Anlage sein. Immobilien haben meist einen sehr langen Anlagehorizont, während Aktien sowohl kurz-, als auch langfristig gehalten werden können.
Wichtig ist es, möglichst früh zu beginnen. Der richtige Zeitpunkt zu beginnen ist jetzt, beachte dabei stets die Macht des Zinseszinseffekts.
Der Zinseszinseffekt
Wir müssen bedenken, dass die Geldanlage für die Zukunft zwei Komponenten hat – den Zeitfaktor und den Zinseszins. Zeitfaktor und Zinseszins hängen beim Investieren eng zusammen. Je länger dein Anlagehorizont ist, desto stärker wirkt sich die Aufzinsung auf deine Gesamtrendite aus. Aber auch eine minimal höhere Rendite wirkt sich über lange Zeit sehr stark aus.
Wenn Du beispielsweise 20 Jahre lang jährlich 100 € zu 7 % investierst, wirst Du am Ende 4.386,52 € haben und damit 2.908,16 € mehr, als wenn Du nur 10 Jahre lang jährlich zu 7 % investiert hättest und auf 1.478,36 € kommst. Das Endkapital beträgt beinahe das dreifache, obwohl Du nur das doppelte eingezahlt hast. Dies liegt am Zinseszinseffekt.
Der Wettlauf gegen die Inflation
Die Inflation ist ein Maß für den allgemeinen Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen und gibt den allgemeinen Anstieg der Lebenshaltungskosten an. Das gebräuchlichste Maß für die Inflation ist der Verbraucherpreisindex oder CPI, der die Veränderungen der Kosten eines Warenkorbs von Konsumgütern und Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum misst. Durch die Inflation verliert dein Geld an Kaufkraft. Es ist wird immer weniger wert. Wir befinden uns in einem ständigen Wettlauf mit der Inflation.
Das Ziel muss es sein, durch kluge Investments eine Rendite zu erreichen, die oberhalb der Inflationsrate liegt, um mindestens die Kaufkraft zu erhalten oder gar zu erhöhen.
Wie soll ich mein Geld anlegen?
Ich möchte Dir ermöglichen, die Angst vor der Komplexität zu verlieren und einen Anfang zu finden. Für jeden Anlagetypen gibt es geeignete Anlageformen. In diesem Abschnitt erörtern wir verschiedene Möglichkeiten und geben Einblicke, wie Anfänger am besten investieren können.
Im folgenden teile ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse rund um das Geld anlegen mit dir. Ich bin zuversichtlich, dass ich dir eine Menge wertvoller Einblicke in das Thema geben kann, auch wenn ich keine Finanzausbildung durchlaufen oder einen Finanzhintergrund habe. Dennoch konnte ich mein Vermögen als Privatanleger durch gut durchdachte Investitionen erfolgreich und deutlich mehren. Ich hoffe, diese Zusammenfassung inspiriert Dich dazu, die Herausforderung anzunehmen, die Finanzen in die Hand zu nehmen.
Der Erfolg wartet auf Dich und ich unterstütze Dich gerne dabei!
3 Gedanken zu „Geld anlegen – Alles was Du wissen musst [Ratgeber]“
Hi Mathias,
gute Übersicht zum Thema. Mich würde interessieren, wie deine persönliche Portfoliostrukturierung aussieht und wer dich dabei hauptsächlich inspiriert hat.
LG,
David
Hi,
toll aufbereiteter Artikel. Übersichtlich und kompakt. So gefällt mir das.
Vor allem das Thema “Zinseszinseffekt” ist immer wieder beeindruckend und kann nicht oft genug wiederholt werden, da es für die meisten einfach schwer zu durchdringen ist.
Gruß
Frank
Hallo Frank,
freut mich sehr, dass Dir der Artikel gefällt. Du hast recht, der Zinseszinseffekt ist mächtig und jeder sollte das unbedingt wissen.
Liebe Grüße,
Mathias